von Judith Drewke
Am Montag haben wir euch auf Facebook gebeten, uns euren Preis für unsere ersten Shirts zu nennen. (Hier noch mal der Einwurf: Bitte macht mit, teilt den Beitrag und helft uns in der Entwicklung)
Warum haben wir euch nach euren Preisen für jas.-Kleidung gefragt?
Als Jungunternehmerin (oder als Frau auf dem Weg dorthin) habe ich, glaube ich, einen Vorteil: Ich kenne beide Seiten. Ich weiß, wie es ist im Laden zu stehen und mich zu fragen, wie genau DIESER Preis wohl zustande gekommen ist. Und nun kenne ich auch das Problem, vor dem PC zu sitzen und genau DIESEN Preis zu kalkulieren.
Preise kalkulieren – Es ist ein Spagat.
Als Unternehmerin muss ich den Preis so wählen, dass alle meine Kosten gedeckt sind. Bei jas. bedeutet dies: Wir müssen die Schneiderei bezahlen, die nicht in Fernost sitzt. Wir müssen die europäischen, nachhaltigen Stoffe einkaufen, das ökologisch einwandfreie Garn, die umweltunbedenklichen Druckfarben, etc., etc. Das alles kostet. Mehr als im Falle der ’normalen‘ Textilindustrie; und noch einmal mehr, weil jas. noch so ‚klein‘ ist.
Wenn all diese Kosten gedeckt sind, möchten wir natürlich auch noch einen Überschuss haben, um daraus das Marketing, die Unternehmensentwicklung voranzutreiben und – natürlich – irgendwann auch davon leben zu können. Die Margen in der Textilindustrie sind hoch – teilweise spricht man von 600%, die die big Player draufschlagen. Von solchen Margen sind wir Lichtjahre entfernt; und wir wollen sie auch gar nicht für jas. in Anspruch nehmen. Dennoch verdient nur ein sehr schlechter Unternehmer nichts an seinen Produkten. Doch was kann noch draufgeschlagen werden, wenn die Produktion schon deutlich über dem Standard liegt?
Es ist ja letztlich so: Das schönste Produkt nützt uns nichts, wenn es am Ende niemand kauft. Daher schrieb ich auch zu Beginn: Ich kenne beide Seiten. Ich weiß, dass man sicherlich zweimal überlegt ein Shirt zu kaufen, was deutlich teurer als der Durchschnitt ist.
Den Spagat zwischen Kosten, Gewinn und Preis müssen wir hinbekommen.
Ich möchte euch in diesem Post nicht die Ohren voll jammern. Was ich möchte ist Transparenz schaffen. Ich möchte, dass ihr wisst, dass die Produktion, die wir anstreben, teurer ist. Und dass ihr auch wisst, warum. Vielleicht hilft euch das zu verstehen, was die Verarbeitung von Kleidung bedeutet und dass es, wenn man es genau betrachtet, ein Handwerk ist.
Eure Judith
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