von Judith Drewke
Wundert euch nicht. Ich würde mich zwar als Schreiberling beschreiben; aber dies ist mein erster Blogeintrag. Daher verzeiht, wenn er noch etwas holprig daherkommt. Ich möchte euch heute subjektiv von meiner Sicht auf Mode erzählen. Vielleicht findet ihr euch ja in meinen Gedanken wieder.
Was das Shoppen angeht, bin ich ein klassisches Mädchen. Ich liebe es in die Stadt zu gehen und kann einen ganzen Tag damit verbringen, mir neue und schöne Sachen zu kaufen.
Und obwohl ich schaue, was gerade modern sein soll, will ich mich immer ein Stückchen davon abgrenzen. Ich laufe sozusagen ein paar Zentimeter neben dem Rest. Manchmal ziehe ich damit Blicke auf mich; aber ich würde sagen: Genau das ist mein Ziel.
Warum wollen uns andere vorschreiben, wie wir uns zu kleiden haben?
Was ich am Mode-Zirkus ganz schlimm finde: Dass mir andere vorschreiben wollen, wie genau ich mich zu kleiden habe. Und vor allem was eigentlich gar nicht mehr geht. Ich sträube mich immer, wenn mir jemand sagen möchte, was ich zu tun und zu lassen habe. Daher stossen die Trendsetter hier bei mir (mehr oder weniger) auf taube Ohren. Es gibt Lieblingsstücke in meinem Kleiderschrank – und auf die möchte ich auch nicht im nächsten Jahr verzichten. Da ist es mir egal, ob Schnitt oder Farbe noch ‚gehen‘ oder komplett out sind.
Genauso schlimm finde ich, dass man – je nach neuestem Trend – manche Dinge, die gerade gesucht werden, in KEINEM Geschäft finden kann. Denn: wenn die Modegötter vorschreiben, welche Schnitte getragen werden sollen, bleiben manche auf der Strecke. Und ich, die gerade genau so ein verstoßenes Modell sucht, finde es nirgendwo. In diesen Momenten wird Shoppen, so gern ich es auch mag, nur noch anstrengend.
Nachhaltigkeit wird in Sachen Mode immer wichtiger für mich
Neben diesen „Sorgen“ merke ich, dass sich mein Shoppingverhalten generell verändert hat. Seit ich mich mit nachhaltiger Mode befasse, bin ich auch privat viel strenger mit mir. Wo ich früher einfach blindlings gekauft habe, stehe ich nun im Laden und sehe mir jedes Schildchen ganz genau an. Wo kommen die Sachen her? Aus welchem Material sind sie gemacht? Manchmal geht es sogar so weit, dass ich die Hersteller google, um mehr über die Produktionsbedingungen herauszubekommen. Im Zweifel bleibt das noch so schöne Teil dann am Ende ungekauft zurück.
Ich habe – und das allein ist schon ein enormer Gewinn für mich – durch jas. für mich etwas gelernt: Ich kann mir nicht alle paar Wochen zig neue Klamotten kaufen. Auch wenn ich „so etwas noch gar nicht habe“ oder „insgeheim schon immer nach so etwas Schönem gesucht habe“. Viel eher befasse ich mich nun mit meinem Kleiderschrank. Schaue, wie ich einzelne Sachen noch miteinander kombinieren oder wie ich Teile, die mir nicht mehr gefallen, abändern kann. Ich schätze meine Kleidung seitdem ganz anders wert. Und das gefällt mir.
In der Stadt kaufe ich dann bewusst und achte bei den Sachen auf die Herkunft. Allerdings merkt man erst, wenn man sich wirklich mit dem Thema beschäftigt, wie schwierig es ist, schöne, modische und gleichzeitig faire und ökologische Kleidung zu kaufen. Bei mir überwiegt hier vor allem Unsicherheit: Kann ich den Labels trauen? Ist die Herstellung transparent? Abstriche zu machen, ist für mich dabei grundsätzlich kein Problem. Nur: Meistens fehlt mir sogar hierfür eine solide Grundlage an Informationen. Und noch einmal wird mein geliebtes Shoppen zum Problem.
Nachhaltigkeit muss bei Mode zur Selbstverständlichkeit werden
Ich wünsche mir – und das beziehe ich nun ausdrücklich nicht auf jas. – dass ich in die Stadt gehen kann und auf den ersten Blick weiß, dass ich DIESES wunderbare Kleidungsstück mit gutem Gewissen kaufen kann. Ich habe keine Lust mehr in Schildchen zu schauen. Der Modemarkt ist für mich – aufgrund der enormen Globalisierung – wahnsinnig schwer zu durchschauen. Und ich finde, dies gehört geändert.
jas. wird in Zukunft hierzu ein Stück beitragen. Aber das wird nicht reichen. Daher ist jeder von uns aufgefordert, sein Shoppingverhalten wenigstens ein bisschen zu verändern (falls noch nicht getan). Es reicht vielleicht schon – so sehe ich es an mir – wenn man seine eigene Kleidung wieder mehr wertschätzt.
Puuh, das war mein erster Blogeintrag. Regt er euch zum Nachdenken an? Schreibt mir in der Kommentarfunktion
Eure Judith